Kommentare (8)
Zur Überquerung eines Flusses -sh-
shadow 17.04.2008
Sprichwort:
Die Überfuhr versäumen - de Iwafua va´saman
Die (letzte?) Chance verpassen.
JoDo 17.04.2008
Liedzitat
Na,na, do bleib i stur / bei meiner Iwafuhr ... (aus dem Lied: "A schräge Wiesn (am Donaukanal))
Brezi 20.04.2008
Umgangssprachlich: Der hot de Iwafuhr versamt
Jemand der keinen Partner mehr abgekriegt hat.
ChrisB 30.07.2008
Bös, bös, der Karl Kraus:
[Max Kalbeck, 1856-1921] "...
wurde, da er weder zum Dichter noch zum Musiker taugte, Zeitungskritiker für Literatur und Musik. Als solcher trat er in die Reihe der Wiener Beckmesser, die sich von jenem Wagner´s bloß dadurch unterscheiden, daß sie oft nicht einmal die Tabulatur kennen, pflanzte die Anschauungen seines Förderers Hanslick fort, hängte sich, um nicht die Überfuhr zur Unsterblichkeit zu versäumen, an die Frackschöße Johannes Brahms´ und schien gewillt, alles, was neben diesem in Tönen zu empfinden wagte, einer Rache, einer Laune, einem Spaß zu opfern. Denn in diese Wiener Grundstimmung, die ein großes Kunstwerk bedenkenlos für einen kleinen Witz hingibt, hat sich der Breslauer Philister vortrefflich eingelebt. (Karl Kraus: "Der Fall Kalbeck", in: Die Fackel 9 (1904) Nr. 158, S. 1-13)
http://tinyurl.com/ybd6kfh Koschutnig 12.03.2010
Interessant:
Vom österreichischen Diplomaten, Reisenden und Naturforscher Carl Alexander Anselm Freiherrn von Hügel (1796-1870 ), dem Errichter der Villa Hügel in Wien, erschien
1840/41 ein mehrbändiges Werk über "
Kaschmir und das Reich der Siek", in dem eine bemerkenswerte indische "
Überfuhr" zu sehen ist.(Bd. 3, S. 31). Lesenswert ist nicht nur die Schilderung der `Überfuhr´ (S. 30)
http://tinyurl.com/y8wj67aNicht ganz so exotisch ist der Stich einer "Ueberfuhr an der Narenta" in Heinrich Renners
"Durch Bosnien und die Hercegovina kreuz und quer"" von 1897 (Neudruck, S. 339)
http://tinyurl.com/ydw9jnz Koschutnig 12.03.2010
Schöner Fund - auch bemerkenswert die "...gegen meinen Befehl in dem Boote Uebergefahrenen".
Grimmsches Wörterbuch:
ÜBERFUHRE, f.
1) ahd. uberfuora luxus: fone luxu ad luxuriam, fone uberfuôro ze hûorluste NOTKER ps. 72, 21; mhd. u. nhd. nicht nachweisbar.
2) in der rechtssprache des 14. jahrh.: übertretung, zu überfahren I E (s. o.): wer aber, das die sune ... uberfaren wurde, so sullen wir beholffen sein, das solche uberfur gekeret und widerstan werde quelle (a. 1377) bei DIEFENBACH-WÜLCKER 879.
3) wo keine wasserfurth ist da fähret man mit der fähre über, und wird eine
überfuhr genant, dicitur trajectus COMENIUS ianua (1644) 140; trajectus SCHÖNSLEDER prompt. (1647) R 6a; commeatus CORVINUS fons lat. (1646) 529; transitus, durchgang GARTHIUS 760b; überfahrt KRAMER (1678) 1069a; RÄDLEIN (1711) 902b; ADELUNG 4, 751. ferner (wofür die ältere sprache urvar hatte) der ort der überfahrt
und auch concret die fähre COMENIUS ianua (1669) 472; hast du es vergessen ... wie die Thracen die überfüren nit zollen kundent JOH. FABER ein warlich underrichtung (1523) A 4b; und ruckten die nacht ... an die Weichsel zu der überfuhr SCHÜTZ hist. rerum Prussic. (1592) 5, E 1b. (es giebt viele herrschaften,) die auf ihren gütern, wo landstraszen durchgehen oder wo überfuhren bei den flüssen sind, ... (der mauten und zölle) wol geniessen HOHBERG georgica curiosa (1682) 1, 51;
Minos: wie stehts denn mit deinem verdienst? du alter schiffsknecht?
Charon: na -- es nimmt ziemlich zu -- die
überfuhr ist nicht schlecht<
MEISL theatralisches quodlibet 3, 40.
sprichwörtlich:
die ü. versäumen, es bis zum äuszersten kommen lassen, den rechten moment verpassen WANDER 4, 1392; HÜGEL Wien. dial. 169a.
anachoret 12.03.2010
"wofür die ältere sprache urvar hatte"
Mittelhochdeutsches Handwörterbuch von Matthias Lexer:
ur-var stn. stelle am ufer, wo man an- oder überfährt: landeplatz, überfahrt, fähre KCHR. (1568. 832. 3059. 514. 16621). PARZ. WEIST. er vant ein urvar ein wênic hôher ûf daჳ lant BIT. 3545. wie balde er dô gâhte von dem urvare dar! ib. 3531. über daჳ urv. varn BEH. ged. 5,35. wenn sie (wachteln) über daჳ mer varn wellent und zuo dem urfär (var. uefer) nâhent MGB. 182, 24. gên Nuჳdorf an daჳ urv. HELBL. 1,571. 797. an der (?)
urvar (: gar, in Wickrams umarbeit. an der uberfart) ALBR. 33,97. daჳ reht, daჳ si an dem urvar ze Neunburch gehabt habent UKN. 230 a. 1327. wir haben im verlihen daჳ urvar ze Mûtern MZ. 2,464. 73 (a. 1306). vgl. KALTB. 60,1 ff. u.
Quelle:
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/bmz/lexer/wbgui?lemid=LU05692 Bis heute erhalten in:
-> Linz
Urfahr -> Wien
Urfar:
"Einträglich für Nussdorf war darüber hinaus das Fährrecht, das heißt das Recht zum Transport von Waren und Menschen über die Donau. Am Donauufer entstand deshalb der Ort
Urfar (abgeleitet vom Wort „Überfahrt“, vgl. Linz-
Urfahr), der jedoch immer nur aus wenigen Hütten bestand. "
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Nu%C3%9Fdorf_%28Wien%29#Nu.C3.9Fdorf_im_Mittelalter anachoret 12.03.2010